Rainer Scheer

Kurz vor Weihnachten. In Leipzig wird die Leiche eines Anwalts gefunden. Allerdings stolpern die Ermittler sofort über den Gegensatz zwischen seinem Erscheinungsbild und der scheinbar fehlenden Mandantschaft. Für wen arbeitete Michail Malinowski? Kommissarin Hanna Seiler und ihrem Partner, dem aus Serbien stammenden Milo Novic, fehlt es zunächst an brauchbaren Spuren. Dann wird ein Mädchen als vermisst gemeldet. Alex Pohl hat bereits unter dem Pseudonym L.C. Frey zahlreiche Romane verfasst, jetzt startet die Leipzig-Reihe unter Klarnamen. Überaus geschickt liefert Pohl mit jedem Ermittlungstag weitere, aber stets unvollständige Informationen und schürt damit die Spannung. Er streut Vergangenheit ein, unterfüttert seine Figuren mit einer glaubhaften, eigenen Vita. "Eisige Tage" wird mit jeder weiteren Seite packender und ab der Hälfte ist es nicht mehr erlaubt, eine Lesepause einzulegen. Der Winter, der Schnee, die Kälte, sie liefern die Szenerie einer zwischenzeitlich trostlosen Ermittlung, in der beide Ermittler schließlich eigene, gefährliche Wege einschlagen. Super.