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Zwölf Geschichten bzw. Monologe zum Nachdenken, eine Achterbahnfahrt der Emotionen von komisch-satirisch bis zu traurig-verstörend und vieles, vieles dazwischen: eine Zwangsvollstreckung, ein freies Wochenende für einen Ehemann und eine sich selbst belügende Frau zählen zu den Themen.

Für viele zählt Ingrid Lausund zu den führenden Dramatiker/-innen des Landes, den meisten ist sie ein Begriff als Drehbuchautorin, v.a. der erfolgreichen TV-Serie "Der Tatortreiniger" (unter Pseudonym). Die vorliegenden "Zwölf Geschichten" - die man sich im Übrigen jederzeit auch als Monologe auf der Bühne vorstellen könnte - sind eine veritable Achterbahnfahrt der Emotionen: komisch-satirisch, traurig-verstörend und vieles, vieles dazwischen macht dieses schmale, durch türkisfarbenen Schnitt leicht hervorstechende Bändchen zu einer kleinen literarischen Perle. Der Mann, dessen finstere, grüblerische Gedanken vor dem Einschlafen sich nur noch um Zwangsvollstreckung drehen, ein anderer, der seine Frau liebt und sich dennoch auf ihr Seminar am Wochenende freut, weil er zu Hause endlich die Sau raus lassen kann oder die Frau, die sich über ihre Partnerschaft selbst belügt, weil sie ja eine so schöne Wohnung hat - alles bekannte Gestalten und Situationen, die aber wohl selten so geradezu unangenehm messerscharf und präzise dargestellt wurden. Gerne empfohlen für möglichst viele Bibliotheken!

Was ist mehr renovierungsbedürftig: Ihre Wohnung oder Ihre Beziehung? Ingrid Lausund öffnet die Tür zu zwölf Wohnungen und gibt den Blick frei auf Gemütlichkeitsattrappen in Carrara-Marmor-Optik, monströse Plüschsofas und brüchige Fundamente im Schatten von Designermöbeln. Glänzend geschrieben und mit Humor und Scharfsinn erzählt sie von der Sehnsucht nach einem funktionierenden Zuhause.