Markus Jäger

Irmgard Fuchs erzählt die Geschichte einer Frau, die an ihren Selbstzweifeln zu zerbrechen droht und deshalb aus ihrem Alltag ausbricht. Doro Grimm hat einen festen Job, einen festen Freund, ein sicheres Leben. Ein Leben, das ihr das Gefühl vermittelt, eingesperrt zu sein. Eines Tages gibt sie vor, eine Weltreise unternehmen zu wollen und zieht in eine Wohnung, die nur wenige Stunden von ihrem Freund entfernt liegt. Doch ein Neuanfang ist leichter gesagt als getan. Perspektivisch interessant erzählt die Autorin eine nachvollziehbare Geschichte, die beim Lesen dennoch immer wieder in eine etwas weinerliche Ich-Bezogenheit der Hauptfigur abgleitet. Sie webt stilistisch anmutige Elemente ein, wie etwa der ausdrucksstarke Versuch, einen Brief zu schreiben, hinterlässt aber stellenweise auch ein wenig den Beigeschmack einer Frau, die sich allzu sehr als Opfer ihrer Ziellosigkeit inszeniert.
Sprachlich von bemerkenswerter Eigenständigkeit, inhaltlich m.E. nicht ganz überzeugend, ist der Roman dennoch ein interessantes Beispiel für neuere österreichische Literatur. Für ausgebaute Belletristik-Abteilungen.

Doro Grimm hat einen festen Job, einen festen Freund, ein sicheres Leben. Ein Leben, das ihr das Gefühl vermittelt, eingesperrt zu sein. Sie versucht einen Ausbruch und lernt, dass ein Neuanfang leichter gesagt als getan ist.