Martina Mattes

Nie war es Stefan zu viel, seiner Tante Renate zur Seite zu stehen, wenn sie Schwierigkeiten mit der modernen Technik hatte. Nun erwarten er und seine Frau das 2. Kind. Die Wohnung ist zu klein, Renate Bergmann weiß Rat. Sie überlässt den jungen Leuten ihr Spandauer Grundstück. Vom ersten Spatenstich an begleitet die rüstige Zweiundachtzigerin mit dem losen Mundwerk den Hausbau. Es entgeht ihr dabei nichts. Das alleine ist schon amüsant zu verfolgen. Noch lustiger aber sind ihre mentalen Exkursionen. Dabei scheut sie vor keinem einzigen Thema zurück, sei es Grabbepflanzung, Tofuklopse, Adventssingen, Klimawandel, dritte Zähne, figurformende Bodys, jüngere Liebhaber oder Kätzchenzumba zu Klangschalentönen. Mit einer manchmal recht kreativen Wortwahl nimmt sie kein Blatt vor den Mund und bringt ihre Leser, auch durch die eingestreuten Fotos, mehr als einmal zum Schmunzeln. Wieder lässt Torsten Rohde (*1974), trotz nicht weniger Parallelen zu Inhalten der vorangegangenen zehn (!) Bände, seine fiktive Online-Omi mit Witz und Humor zu Höchstform auflaufen, die nicht nur die Generation Silber gut unterhält.

Renate Bergmann vermacht ihr Grundstück ihrem Neffen Stefan, der gerade zum zweiten Mal Vater wird. Und weil so ein bisschen Hausbau ja gar nicht so schwierig ist, legt Renate gleich mal mit Hand an. Das Chaos lässt nicht lang auf sich warten ...