Um 1880 kämpfen in Argentinien die Meisten ums Überleben, auch Mina und ihre Mutter aus Deutschland, deren Ehe brutal endet. Osteuropäische Jüdinnen werden zur Prostitution gezwungen, geschäftstüchtige Siedler machen das große Geld. Forts. von "Im Land des Korallenbaums".

Schon die 1. Ehe der verwitweten Annelie aus Frankfurt war eine herbe Enttäuschung. Unter der Brutalität ihres 2. Mannes leidet auch Tochter Mina. Diese hofft, mit Frank fliehen zu können, da wird er des Mordes angeklagt. Blanca muss als Prostituierte arbeiten, um sich und ihre Mutter durchzubringen; Estella, Großgrundbesitzer-Töchterchen, besucht ein teures Internat in Buenos Aires. In Argentinien zur Zeit der größten Einwanderungswelle um 1880 ist alles möglich und die Autorin Sofia Caspari lässt ihre Leserschaft an allen Gesellschaftsschichten des argentinischen Multi-Kulti-Lebens teilhaben. In ihrem Fortsetzungsroman von "Im Land des Korallenbaums" (ID-A 46/11) verbindet sie geschickt Familien durch ihr Schicksal, beschreibt poetisch die atemberaubende Landschaft und geht politisch-kritisch mit ungerechten Arbeitsbedingungen, Unterdrückung, Geldgier und Macht im historischen Kontext um. Abgesehen von den unübersichtlich vielen Personen ein lesenswerter Roman mit bestechendem Schreibstil. Breit empfohlen.