Eine Gruppe von Mittelalterfreaks trifft sich in einem unwegsamen Waldgebiet, um ein 5-tägiges Rollenspiel abzuhalten. Was als harmlose Schnitzeljagd beginnt, eskaliert zum Kampf ums nackte Überleben. Ab 13. (Robert Elstner)

Dank einer Liebelei lässt sich der strebsame Medizinstudent Bastian zur Teilnahme an einer Konvention von Mittelalterfreaks überreden. Der Schauplatz ist ein unwegsames Waldgebiet in Niederösterreich. Mitgenommen werden darf nur, was im 13. Jahrhundert en vogue war und selbst Medikamente und Brillen müssen zurückbleiben. Was als idyllisches Geländespiel beginnt, gerät zunehmend ausser Kontrolle. Mitglieder verschwinden, verletzen sich und eine Legende prophezeit, dass keiner davonkommen wird. Nach einem eher betulichen Einstieg nimmt die Handlung rasant Fahrt auf und bis zum Finale bleibt unklar, ob man es mit Fantasywesen, Psychopathen oder einer vorgetäuschten Handlungsebene zutun hat. In der simulierten Extremsituation dominieren Aberglaube und Egoismus und um den eigenen Hals zu retten, sind die Teilnehmer bereit, ein Menschenleben zu opfern. Die Autorin (vgl. "Erebos", BA 3/10) hat nicht nur eine spannende Handlung zu bieten, sondern sie inszeniert auch psychologische Abgründe, die jugendliche Leser faszinieren dürften. Die moralische Rigorosität erinnert partiell an "Nichts" (BA 9/10). Top!!