Markus Jäger

Die Protagonistin dieses vortrefflichen Romans hadert mit dem Leben und der narrative Sog der Geschichte lässt uns immer stärker mit ihr mitleiden. Martha ist Ende 30 und lernt, dass ihre Fragen an das Leben vor allem jene Fragen sind, die letztlich nur von anderen gestellt werden. Immer wieder kreist ihr Denken um die Frage, ob sie ein Kind will. Eine Frage, die sie zunächst überzeugend verneint. Sie spürt, dass irgendetwas mit ihr nicht stimmt. Schritt für Schritt erfahren wir, dass das eigentliche Problem viel tiefer liegt. Als sie durch einen Psychiater lernt, worin ihre letztlich lebenslange Krise wurzelt, beginnt sie zu begreifen, dass vielmehr mit anderen etwas nicht stimmt, wenn sie ihr vorschreiben wollen, dass sie sich nicht so anstellen soll. - Eine starke Geschichte über Verdrängungen und psychische Erkrankungen. Eine bezaubernde Geschichte über Liebe und Selbstliebe, immer wieder humorvoll durchsetzt. Vor allem aber eine kraftvolle Meditation über die Sinnsuche einer Frau. In einer sehr schönen Aufmachung präsentierter Roman, der in keiner Belletristik-Abteilung mit Anspruch fehlen sollte.

Martha ist Ende 30 und hadert mit dem Leben. Als sie durch einen Psychiater lernt, worin ihre letztlich lebenslange Krise wurzelt, beginnt sie zu begreifen, dass vielmehr mit anderen etwas nicht stimmt, wenn diese ihr vorschreiben wollen, dass sie sich nicht so anstellen soll.