Helga Winkelmann

Leyla wird 1947 in eine konservative anatolische Familie geboren. Während ihr Vater sich immer stärker der Religion zuwendet, interessiert sich Leyla mehr für Mode und Filmstars. Als herauskommt, dass ihr Onkel sie jahrelang missbraucht hat, soll sie zwangsverheiratet werden. Sie flieht nach Istanbul, wird Prostituierte und nennt sich Tequila Leila. Die glückliche Ehe mit einem deutsch-türkischen sozialistischen Studenten endet, als er 1977 bei einer Massenkundgebung stirbt. Leila nimmt ihr Gewerbe wieder auf, Halt und Liebe findet sie bei fünf Freunden, die genau wie sie Außenseiter der Gesellschaft sind. 1990 wird Leila ermordet und anonym auf dem sogenannten Friedhof der Geächteten bestattet. Aber ihre Freunde setzen alles daran, ihr ein würdevolles Begräbnis zu geben. Leyla/Leila erzählt kurz nach ihrem Tod rückblickend ihr Leben, das zwar außergewöhnlich und oft leidvoll, aber auch nicht nur unglücklich war. Elif Shafak (zuletzt ID-A 46/16) zeichnet so ein Frauenschicksal, das auch Geschichte und Gesellschaft der Türkei widerspiegelt. Breite Empfehlung.

Leila wurde ermordet. In den Momenten nach ihrem Tod lässt sie ihr Leben Revue passieren - ihre Arbeit als Prostituierte in den dreckigen Straßen Istanbuls, die verrückten Erlebnisse mit ihren Freunden, die Begegnungen mit ihrer großen Liebe, die Umstände ihres Todes ...